- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Hotel AHG Waridi Beach (unter italienscher Geschäftsleitung) ist schon etwas älterer Bauart, (überwiegend) sehr gepflegt und gut erhalten und ohne offensichtlichen Investitionsstau. Es besteht aus einem Haupthaus (zwei-Etagen) und etwa 15 gleichfalls zwei-etagigen Bungalows mit überwiegendem direktem oder zumindest teilweise vorhandem Meerblick. Ein Bungalow teilt sich überwiegend auf in insgesamt 4 Zimmereinheiten, jeweils zwei unten und zwei oben. Es gibt ein ebenerdes Restaurant, eine (Shisha-)bar, einen kleinen Terassenaußenbereich, einen kleinen Pool (sehr sauber !), und einen Spa-Bereich (nicht benutzt). Für uns war das Hotel perfekt, nahe am Wasser, nicht zu groß (63 Zimmer), somit jederzeit die Möglichkeit, lange Spaziergänge zu unternehmen, und das All-Inklusive-Angebot zu einem wirklich fairen Preis.
Wir hatten einen Bungalow mit Meerblick gebucht, und da ich als zusätzlichen Wunsch ruhig und obere Etage angegeben hatte, erhielten wir eine von zwei Suiten (über zwei Etagen) in vorderster Front am linken Rand des Hotelgrundstückes. Dieses Upgrade lässt meine Bewertung sicherlich etwas subjektiv gefärbt erscheinen, allerdings treffen die meisten Aussagen wirklich auf die Gesamtanlage zu. Unser Zimmer war natürlich herausragend groß - wie gesagt über 2 Etagen - wobei die obere mit eigenem Badezimmer nicht genutzt wurde (das Zimmfer ist perfekt für Familien mit Kind(ern), mit tollem Meerblick, und mit einem weiteren Gast beheimatet ;-), wie sich später zeigen sollte, einem einheimischen Tier, dem bushbaby....welches sehr zutraulich und unglaublich niedlich war. Wir hatten eine offene Doppelregendusche, sehr komfortabel...Insgesamt waren wir extrem zufrieden, alle normalen Doppelzimmer waren schon etwas klein - wir haben uns vergleichsweise zwei andere Zimmer einfach mal ansehen dürfen -, sicherlich knarzte das Holz im Schlafraum auch immer mal wieder, die Spaltmaße der Fenster/Türen waren auch mal etwas größer, der Wasserstrahl der Dusche nicht immer optimal, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Die Klimaanlage lief ruhig und kühlte gut, wir ließen sie aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit aber auch meistens zwischen 26 und 28 Grad laufen, wenn wir im Zimmer waren. Die Safenutzung ist kostenlos, an der Rezeption erhielt man ein entsprechendes Einsteckschloss mit Schlüssel. Einziger Nachteil des Zimmers ist die unmittelbare Strandnähe und der teilweise starke Wind, der auf den Balkon weht, und da die Sonne lediglich kurz morgens auf das Zimmer schien, trockneten nasse Kleidungsstücke doch eher langsam.
wir hatten All-Inklusive gebucht, d.b. Frühstück/Mittagessen/Abendessen, Getränke bis 22.00 Uhr. Das Frühstück war eher einfach und überschaubar, es gibt eine kleine Omlett-/Eierstation, eine kleine Müslistation, leider nur Toastbrot, aber auch morgens bereits leckeres, frisches einheimisches Obst (Ananas, Mango, Passionsfrucht, Bananen etc.). Mittags und vor allem Abends immer wieder sehr köstliche, wohlduftende und schmeckende Fisch- und auch Fleischgerichte, eine Vielfalt an Gemüse, das Restaurant wurde je nach "Motto" unglaublich kreativ und liebevoll hergerichtet, wie ich es bei einem 4-Sterne-Hotel selten erlebt habe. Über die Qualität des Essens gibt es nichts weiter zu sagen als "es hat uns immer vorzüglich geschmeckt"....Auch die im Preis inbegriffenen Getränke - vielleicht den lokalen Weißwein einmal außen vorgelassen, haben sehr lecker geschmeckt, die Cocktails wurden sehr gut und mit reichlich gutem heimischen Alkohol gemixt...alles in allem waren wir angenehm und aufs positivste überrascht, da wir mit einer solchen Qualität tatsächlich nicht gerechnet hatten. Auch die Atmoshäre im seitlich offenen Restaurant war sehr gut, auch bei voller Besetzung empfanden wir es nie als stressig oder zu laut. Einzig das Verhalten einzelner Gäste, die am Rande des Restaurants frei laufenden zwei oder drei Katzen mit Essen vom Restaurant zu füttern, stieß bei uns auf wenig Verständnis. Zum einen werden die Katzen (angabegemäß) vom Hotel mit Katzenfutter versorgt, zum anderen lässt die persönliche Armutssituation von großen Teilen der einheimischen Bevölkerung das Füttern mit Restaurantessen als völlig unangemessen und nicht akzeptabel erscheinen. In der Hoffnung, das dieser Hinweis von mir auch vom Hotel beachtet/angenommen und künftig entsprechende Hinweise vielleicht in Schriftform im Restaurant plaziert werden....
Ein Urteil, Überragend !! Freundlich, zuvorkommend, lieb, das sind die Atttribute, mit denen wir die Angestellten beschreiben würden. Immer zu kleinen Wortspielen in Suaheli aufgelegt, immer sofort ein Lächeln im Gesicht, umsichtig, schnell, auch die Reinigungskräfte, das Personal an der Rezeption, die im Garten arbeitenden Mitarbeiter, die Mitarbeiter an der Bar, alle dankten unsere Anwesenheit mit einem wunderbaren, niemals aufgesetzt wirkendem Lächeln. Wir haben uns selten so wohl in einem Urlaub gefühlt wie hier. Ab und an war auch - ähnlich wie in Ägypten - das Bett bzw. die Bettdecke herrlich künstlich umgestalt worden. Gleiches Lob auch für das gesamte Animationsteam, die sowohl den hohen französischen Anteil an Gästen als auch - in Englisch - den deutschen Gästeanteil super betreuten.
Das Hotel liegt auf der wettermäßig begünstigten (Nord-)ostseite von Zanzibar, nahe dem kleinen Ort "Pwani Machangani" in direkter/unmittelbarer Strandlage, Fahrzeit vom Flughafen etwas 1 1/4 bis 1 1/2 Stunden, je nachdem, wieviele Hotels angefahren werden, in unserem Fall drei oder vier weitere (vorher). Von der Hauptstrasse führt ein(e) holpriger, sandiger und nicht asphaltierter Weg/Piste nahe des Dorfes über einen Sandparkplatz etwas "abenteuerlich" zum Hotel. Dieser Umstand wurde in früheren Bewertungen bereits erwähnt, und hat uns somit nicht irritiert, wir empanden das eher als ein wenig spannend und hat uns auch neugierig gemacht, was uns da denn wohl erwartet. Der Einfluß der Gezeiten (Ebbe-/Flutwechsel ca. alle 6 Stunden) ist auf der Ostseite stärker ausgeprägt als auf der Westseite oder an der Nordspitze (z.B. Nungwi), aber nicht so stark wie vorher befürchtet und wie im Süden der Insel. Der Strandabschnitt ist im Gegensatz zum Norden hier eher noch etwas ruhiger, es gibt einige weitere Hotels, die aber etwas entfernt liegen und ähnlichen Charakter aufweisen, also für naturverbundenen und ruhigen Urlaub stehen. Da wir zwei Wochen hier verbrachten, erlebten wir Ebbe/Flut im zeitlichen Wechsel mal morgens oder auch nachmittags. Wir unternahmen zweimal auch eine Watt(!)wanderung, insbesondere die geführte mit dem einheimischen Beachboy/Tourenguide "Mango" über 2 1/2 Stunden bis hin zum Riff/offenen Meer und wieder zurück, mit Erläuterungen und Zeigen von Seeigeln, Seesternen, Oktopussen, kleinen Schlangen, war sehr informativ und unterhaltsam und hat uns ausgesprochen gut gefallen. Zu den "Strandverkäufern" komme ich dann später noch einmal zu sprechen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
viele Angebote, von Yoga/Stretching/Wassergymnastik am Pool, Sprachkurs Suaheli, Flechten mit Palmenblättern, Einführung ins Kochen eines typischen afrikanischen Gerichtes, gefühlt für jeden war etwas dabei...und irgendwie hatten alle immer sehr viel Spaß dabei. Auch die abendlichen Aufführungen - sei es Akrobatik, Massai-Tanz, Musik, alles war wirklich abwechslungsreich und hat uns sehr gefallen. Auch ein Spa-Bereich ist dem Hotel angeschlossen, haben wir aber nicht genutzt. Andere Urlauber, die wir gesprochen haben, waren sehr zufrieden, die Preise liegen eher auf europäischem Niveau. Einzig der zeitliche Beginn - sowohl des Abendessens und parallel am Pool/Strand häufig noch der Ausschank von Cocktails - und der Veranstaltungen von 19.30 Uhr (Essen) und 21.30 Uhr (Unterhaltung) erscheint uns zu spät, insbesondere, da es ja bereits ab etwa 18.15/18.30 Uhr in diesem Breitengrad dunkel wird/ist und es zu unserer Urlaubszeit doch abends auch schon recht kühl und vor allem oft sehr windig war. Da wünschen wir uns für die Zukunft etwas früher beginnende Abendessenszeiten (19.00 Uhr), auch die Cocktailsveranstaltung (vielleicht sogar diese 18.30 Uhr) und auch der Beginn der Abendveranstaltung sollte auf 21.00 Uhr vorverlegt werden, um auch den Künstlern durch höhere Anwesenheit gerechter werden zu können. Ich hatte das der Geschäftsführerin auch vorgeschlagen, vielleicht kommt es ja hier zu einer Anpassung ;-). Ein Wort abschließend zu den Strandverkäufern, ob originale Massai oder "fake" Massai. Durch die unmittelbare Nähe ohne Abtrennung/Abgrenzung zum Strand entsteht am Waridi eine "besondere" Nähe zu den Strandverkäufern, das muß jedem Urlauber klar sein. Und es liegt an jedem selbst, inwieweit er/sie hier zu den Einheimischen - oder z.Zt. am Strand befindlichen scheinbar Einheimischen - Kontakt aufnehmen will oder das für sich abblocken möchte. Das Hotel hat in drei Reihen Strandliegen, die-/derjenige, der in vorderster Reihe liegt, wird automatisch angesprochen, ob er will oder nicht, wir sind aus eigener Erfahrung dann manchmal in die zweite oder dritte Reihe ausgewichen, wenn wir unsere "Ruhe" haben wollten, aber niemals fühlten wir uns übergriffig behandelt oder belästigt. Bei einem klaren "Nein" oder "no interest" erlahmte das Interesse der Strandverkäufer zusehends. Insgesamt fanden wir es immer wieder sehr informativ, mit Ihnen in Kontakt zu treten, aber wie gesagt, dies ist unsere/meine persönliche Wahrnehmung und Meinung. Über Mecdonald haben wir zwei sehr schöne Tagestouren (Spicefarm, Stone Town, Prison Island), und Inselrundfahrt (Stonetown nochmals, Joziani Nationalpark mit den red monkeys und Südostküste Paje mit Sonnenuntergang Pingwe/Kae-Beach, Restaurant "The Rock") unternommen. Die Touren waren allesamt sehr schön, zu unserer vollsten Zufriedenheit, mit einem deutsch sprechenden Guide), so dass wir hier Mecdonald dafür ein großes Lob aussprechen wegen der Zuverlässigkeit, mit der er das ganze organisierte und abwickelte. Das man bezüglich des Preises selbstverständlich handeln kann und sollte, brauche ich hier wohl nicht zu erwähnen. Günstiger als eine Buchung über einen deutschen Reiseveranstalter ist es allemal..... Ein besonderes Dankeschön auch für Maty, den ich selbst in Richtung Matemwe am Strand angesprochen habe, und der wie sich herausstellte, ein eigenes Taxi hatte, und über ihn buchten wir dann eine 1/2-Tagestour (Nordküste Nungwi, Aquarium, Baden mit Wasserschildkröten, Sonnenuntergang am Kendwabeach). Auch er war sehr zuverlässig, blieb die ganze Zeit bei uns, und der mit ihm vereinbarte Preis mehr als fair. Eine echte Alternative ist das Fahren mit dem öffentlichen Dalla-Dalla Bus, am Straßenrand hinstellen, zeigen, dass man mit will und dann geht es los...preiswerter, enger und authentischer geht es nicht.... Nicht verschweigen möchten wir an dieser Stelle natürlich zwei - bekannte - Dinge: die rund um den Hotels wahrzunehmende Armut, auch wenn die Menschen damit offensichtlich gut umgehen können (was sollen sie auch anders tun, als die Situation anzunehmen), und die extrem hohe Vermüllungssituation der Insel in den Straßen, aber auch am Strand. Das hat uns doch ziemlich zugesetzt, zu erkennen, wie es um unsere Welt, auch in den offensichtlichen Paradiesen dieser Erde, tatsächlich aussieht....in diesem Sinne wünschen wir uns ein größeres Verständnis und Anpacken aller, um dieses Problem künftig besser anzugehen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 2 Wochen im September 2022 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ralf |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 13 |
Bewerter können für ihre Beitrage Miles & More Meilen sammeln oder einen 5€ HolidayCheck Reisegutschein erhalten.