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Volker (56-60)
Verreist als Paar • Oktober 2022 • 1-3 Tage • Wandern und WellnessKlotzige Hotelanlage ohne alpenländischen Schick
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher schlecht

Oberhalb von Sonthofen im Ortsteil Staig, einem reinen Wohngebiet mit vielen anderen Ferienunterkünften (überwiegend privat genutzte Ferienwohnungen) gelegen. Zum Ortszentrum sind es fast 3 km; der Weg dorthin ist nicht sehr einladend und führt in der Ebene angekommen an älteren Wohnblöcken aus den 60er Jahren und zwei Kasernen vorbei. Der Ortskern selber ist kleinstädtisch geprägt aber deutlich weniger ansprechend als zum Beispiel der von Fischen oder Obersdorf. Die schon von Weitem sehr klotzig wirkende Hotelanlage aus den 70er Jahren besteht aus einem 8-stöckigen Haupthaus sowie vier 3 bis 5-stöckigen Wohngebäuden, den sogenannten ‚Residenzen‘, die alle über neue außenliegende Aufzüge verfügen. Im Haupthaus (von den Residenzen nur durchs Freie, also nicht überdacht oder geschützt zu erreichen) befindet sich die Rezeption mit angrenzender Tagesbar, zahlreichen Tagungs- und Seminarräume, das sehr große Panoramarestaurant (gutes, erweitertes kontinentales Frühstückangebot), die schwer angestaubte, altbackene eingerichtete Bierstube sowie der Wellnessbereich mit seinem bei Sonnenschein lichtdurchflutetem Hallenbad (Indoor-Pool & Hottube) sowie dem angeschlossenen Sauna- und Fitnessbereich. Massagen- und Kosmetikanwendungen wurden angeboten. Die Düsen und Sprudelfunktionen sowie die Wasserspiele im Hallenbad waren deaktiviert, einige Bereiche der Sauna geschlossen, der Whirlpool nicht in Betrieb. Im angenehm temperierten Hallenbad und dem angrenzenden Ruhebereich (zu kalt) gab es zusammen kaum mehr als 20 Liegestühle, das ist für ein Hotel dieser Größe natürlich zu wenig. Im Außenbereich gibt es noch einen kleinen, unbeheizten Pool, dieser war zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes zwar noch mit Wasser befüllt aber voller Laub. Die Außenanlage des einst als Party- und Eventhotel konzipierten Komplexes, den wohl jeder zweite Kegelclub Deutschlands schon mal besucht haben dürfte und der vor zwanzig Jahren bei vielen Busunternehmen gelistet war, machte einen eher tristen, wenig gepflegten Eindruck. Auf den kleinen Fußwegen zwischen den Häusern gibt es überall Stolperfallen, die Grünstreifen daneben scheinen sich selbst überlassen. Die Fenster und Balkone der Residenz MaxEmanuel in der wir untergebracht waren, zeigten den schon in anderen Bewertungen angesprochenen Renovierungsstau. Der Rauputz der Wände in den Fluren war totgestrichen. Im Bereich der zum Hang hin gelegenen Fassade im unteren Stockwerk blätterte hier und da auch der Putz ab. - Sicher alles nichts Dramatisches, es bleibt aber ein Bild, das nicht zu einer gehobenen Hotelanlage passt. Insgesamt verfügt die Hotelanlage übrigens über mehr als 400 Gästezimmer verschiedener Typen und Kategorien. Wir wohnten in einem Doppelzimmer Typ Matterhorn - einer gut 30 m² großen ‚Suite‘ auf zwei Ebenen. Im unteren Bereich befand sich neben dem freundlich gestalteten Bad (Fertignasszelle) ein kleiner Wohnbereich mit Schreibtisch und Couch, einem großen Einbauschrank mit Minibar und Safe. Im oberen Bereich (Dachschräge) befand sich auf einer Galerie der offene Schlafraum, der über ein recht steile Treppe zu erreichen war. Ein großer TV war dort an der Wand angebracht, ein kleinerer stand unten im Wohnbereich auf dem Schreibtisch; Wlan war stabil verfügbar. Die Zimmer waren mit hellen Ahornfußböden (teils starke Gebrauchsspuren) ausgestattet, die Wände mit einer Lasur in Wischtechnik beschichtet. Vom zur Südwestseite hin gelegenen Balkon hatten wir einen Blick auf das Bergpanorama der Allgäuer Alpen. Leider waren die Panoramafester oberhalb der Galerie blind, die Vorhänge viel zu lange und somit unschicke Bodenwischer. Die Minibar war unbestückt, Gläser nicht vorhanden. Die Möglichkeit der Tee- oder Kaffeezubereitung auf dem Zimmer war nicht gegeben, nicht einmal eine Flasche Wasser stand bei Ankunft bereit. Im Bad war der Shampoo / Duschgel Spender ausgebrochen – die Kartusche lag lose auf der Seifenablage, das hätte die Hausdame sehen müssen. Die Zimmerreinigung erfolgt nur auf vorherige Anforderung, Hand- und Duschtücher wären auf Verlangen gewechselt worden. Bademäntel und -tücher konnten wir uns an der Rezeption ausleihen. Im Haus hätte ich mir Getränkeautomaten und einen Warenverkaufsautomaten für z.B. Knabberartikel gewünscht. Wer außerhalb der Öffnungszeiten der Bar war zu trinken möchte, ist angeschmiert. – Als wir am Sonntag, den 23.10. nach dem Abendessen gegen 22.00 Uhr zurück ins Hotel kamen und in der eigentlich bis 1:00 Uhr geöffneten Bar noch etwas trinken wollten, hatte diese geschlossen. Mit Ach und Krach gelang es uns beim letzten verbliebenen Ober des Restaurants noch eine Literflasche Wein (QbA) aus der Pfalz für Sage und Schreibe 29,- € zu bekommen, die wir, weil auch das das Restaurant bereits geschlossen, mit auf‘s Zimmer nehmen mussten. Ein Haus dieser Kategorie muss einfach einen Getränkeservice in der Hotelbar oder dem Lounge-Bereich bis in die späten Abendstunden anbieten; es kann wirklich nicht sein, dass man quasi an die ‚Tanke‘ fahren muss um sich Getränke zu besorgen ! Fazit: auch wenn ich das Zimmer, den Poolbereich und auch das Frühstück durchaus positiv erwähne, ist das Allgäu Stern eine mir persönlich zu große, zu anonyme und wenig gemütliche Hotelanlage. Leider fehlt zudem jeder alpenländische Schick wie ich ihn mir von einem zeitgemäßen Alpenhotel der gehobenen Hotelkategorie einfach erwarte. Da die Außenanlage einen wenig gepflegten und tristen Eindruck machte und der Service (einzelne Bereiche der Sauna außer Betrieb, geschlossene Bar) in Teilen völlig unbefriedigend war, tendiere ich unter Berücksichtigung der doch sehr gehobenen regulären Logispreise abschließend dazu, die Hotelanlage, - zumindest meinen Freunden - nicht weiter zu empfehlen. Mag sein, dass es der passende Rahmen für eine Tagung ist, ein gemütliches, gepflegtes Urlaubshotel ist das Allgäu Stern leider nicht. An der Rezeption wurde vor Ort übrigens zusätzlich zur Kurtaxe auch für längst getätigte Reservierungen noch eine zusätzliche Nebenkostenpauschale für die stark gestiegenen Energiekosten von 3,- € / Nacht verlangt; in unserer Residenz brannte die Deckenbeleuchtung aller Flure und Korridore Tag und Nacht; hier wäre längst die Umstellung auf eine bewegungsgesteuerte Beleuchtungsregelung und LED-Leuchten, wie sie mittlerweile Standard sind, angebracht gewesen.


Zimmer
  • Eher gut

  • Restaurant & Bars
  • Eher gut

  • Service
  • Schlecht

  • Lage & Umgebung
  • Eher gut

  • Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlecht
    Mehr Bilder(8)
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Kinder:Keine Kinder
    Dauer:1-3 Tage im Oktober 2022
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Volker
    Alter:56-60
    Bewertungen:145
    Kommentar des Hoteliers

    Lieber Volker, vielen Dank für Ihre super ausführliche Bewertung des AllgäuSternHotels. Sehr schade ist es natürlich zu hören, dass für Sie persönlich unser Haus nicht wie erwartet ausgefallen ist und wir Sie nicht von uns überzeugen konnten. Leider wird es uns nicht möglich sein, auf alle Ihre angesprochenen Punkte einzugehen, jedoch kann gesagt werden, dass wir auch weiterhin alles dafür geben werden, unseren Gästen einen schönen Besuch bei uns zu ermöglich. Es ist überaus schade, dass uns dies bei Ihnen nicht gelungen ist. Sollten Sie Ihre Meinung dennoch noch einmal ändern, dann würden wir uns natürlich sehr freuen, Sie wieder bei uns begrüßen zu dürfen. Herzliche Grüße aus dem AllgäuSternHotel

    Bewerter können für ihre Beitrage Miles & More Meilen sammeln oder einen 5€ HolidayCheck Reisegutschein erhalten.