- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Wir durften das Naturresort Schindelbruch schon 2x kennenlernen, einmal im November 2021, danach im Februar 2022. Bei hochsommerlichem Wetter wollten wir nunmehr auch die dritte private Spa-Suite kennenlernen, die zu ebener Erde am äußeren Ende der "neuen Landresidenz" über eine Terrasse mit angrenzendem Grün verfügt.
Die private Spa-Suite 408 liegt ebenerdig am hinteren Ende der "Neuen Landresidenz" und ist genauso aufgebaut wie die darüber liegende mit der Zimmernummer 508. Im Unterschied zu Suiten im 1. Stock verfügt sie über eine überdachte Terrasse mit sich anschließender Wiese. Der kurze Balkonüberhang des 1. Stocks ist bei sommerlich leichten Regen von Vorteil, wenn man doch noch etwas gegen Regen geschützt draußen bleiben möchte. Er reicht jedoch nicht, um sich gegen die Sonne zu schützen. Im Juli steht die Terrasse ab Mittag bis Sonnenuntergang unter voller Sonneneinstrahlung. Hier wäre eine Markise, wenigstens jedoch ein stabiler Sonnenschirm von Vorteil. Wer eine der privaten Spa-Suiten bucht, tut das hauptsächlich wegen der zugehörigen privaten Sauna. Wir haben bei unserem Besuch auch diesmal wieder die ausgezeichnete Ausstattung genossen. Die maximale Temperatur beträgt am Display +90°C. Nach ein wenig längerer Wartezeit erreicht sie auch im Inneren etwa +85°C. Der Zustand der Holzbänke ist nach wie vor sehr gut - alles ist hygienisch einwandfrei. Per Zufall sind wir auf ein uns unbekanntes "Gimmick" gestoßen: Über dem Lichtschalter im Spa liest man "MONACOR", drückt den darunter befindlichen Pairing-Knopf für 4 Sekunden und koppelt sein Handy per Bluetooth mit dem Lautsprecher in der Zimmerdecke. Wer also sein Smartphone zu Hause mit der passenden Ambiente- oder Saunamusik aufmunitioniert hat, darf sich anspruchsvolles Sauna-Feeling zum Schwitzen zaubern. Und falls der Gast über kein modernes Smartphone verfügt, genügt statt drahtloser Kopplung auch ein simples Audiokabel mit Klinke für die Monacor-Buchse. In unseren Breiten sind Klimaanlagen in Hotels nicht überall die Regel. Auch in der Landresidenz des Schindelbruch gibt es sie nicht. Wir hatten uns vor der Anreise dünne Bettecken gewünscht und auch um einen Kühlwürfel gebeten. Beide Wünsche wurden vom Hotel selbstverständlich problemlos erfüllt.
Wie schon bei unseren ersten beiden Aufenthalten beobachtet, gehört die Gastronomie zu den besonderen Highlights im Schindelbruch. Der Morgen beginnt mit einem Frühstücksbüfett, auf dem nichts fehlt. Eiergerichte werden auf Wunsch frisch zubereitet, eine laut ratternde Maschine presst Orangensaft aus Apfelsinen frisch heraus. Es werden verschiedene Müslis, dazu passende Körner und klein geschnittenes Obst angeboten. Brötchen sind auch am Wochenende frisch, die Konfitüren hausgemacht. Das abends gebotene 4-Gang-Menü ist das eigentliche Highlight des kulinarischen Angebots im Naturresort. Begeistert waren wir u.a. von "Zweierlei Osobucco, geschmort mit Ratatouille und Polenta, Ravioli an Paprika und Olive". Dass manche kulinarischen Kreationen nicht immer unseren Geschmack zu 100% trafen, hatten wir schon bei unseren ersten beiden Aufenthalten beobachtet. So wird auch das Management noch über das Angebot eines "a la carte"-Abends nachdenken, an dem die Gäste persönlich ins Jagdhaus "Holzeule" eingeladen werden, um dort statt eines 4-Gänge-Menüs ihr Nachtmahl aus der Speisekarte zusammenzustellen. Im urigen Jagdhaus aus den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gibt es für etwa 20 geladene Gäste leider zu wenig Küchenkapazitäten. Eine Servierkraft muss den Kontakt zwischen Küche und allen Gästen allein herstellen. Wir haben für nur 2 Gänge etwa 2 Stunden mit viel Wartezeit im Restaurant verbracht. Der bei der Einladung ausgesprochene Hinweis auf den Genuss-Schwerpunkt "Wild" hatte sich mit nur einem Wildgericht auf der Karte nicht bestätigt. Insgesamt entsprach die kräftige Würzung der Gerichte weniger unseren Vorstellungen. Auch blieb uns die Vorspeise "Tartar, geriebener Käse, eine halbe Limette und Knusperstange" geschmacklich ein Geheimnis. Donnerstags wird seit neuestem auf der Terrasse des Jagdhauses Holzeule zum Grillen gerufen. Durch elegante bewegliche Glasaufstellwände gegen Wind und über beheizbare Schirme gegen Kälte und Regen geschützt wird (statt 4 Gänge Menüs) zum BBQ-Buffet gerufen. Zur Wahl stehen Bratwürste vom Hainfelder Rind und Wild, Spare-Ribs vom Weide-Rind und Apfelschwein, Hähnchenbrust, Rip-Eye Steaks und vieles mehr. Hinter den Grills arbeitet die halbe junge Mannschaft der Köche, an den Tischen sind die Damen der Kellnerinnenschaft ständig dabei, die Getränkebestellungen wahrzunehmen und Tische von Geschirr zu befreien. Falls die Gäste noch ausreichend Appetit auf ein Dessert hatten, wurden Schokoladenküchlein, weißes Schokoladenmousse und auch geliertes Holundersüppchen angeboten. Als wir uns nach dem Rezept für das alles übertreffende Holundersüppchen erkundigt haben, kamen etliche Gäste auf uns zu und baten uns, das Geheimnis der leckeren Zubereitung zu lüften.
Der Service ist beginnend an der Rezeption und dann im Restaurant, in dem das abendliche 4 Gänge Menü serviert wird, herausragend. An einem Abend hat sich die Restaurantleiterin Zeit genommen, uns an unserem Tisch zu unserem Eindruck zu befragen. Besonders zu schätzen wissen wir den Service der Damen, die mit der Zimmerreinigung und dem Wäsche- und Handtuchtausch befasst sind. Sie sind bis in den frühen Nachmittag in der Landresidenz erreichbar und erfüllen dann auch unkompliziert Sonderwünsche nach Mineralwasser oder Aufgussessenzen für die Sauna. Völlig überrascht waren wir eines Nachmittags als unsere Sauna ungefragt und ohne Not plötzlich ausfiel und am Display ein kryptischer Error-Code angezeigt wurde. Ein Anruf an der Rezeption genügte, kurze Zeit später standen 2 Herren im "Ritter von Kempski"-t-Shirt vor der Tür. Weitere 5 min später hatten sie die Sauna am Sicherungskasten zurückgesetzt und wieder betriebsbereit gemacht. Seit diesem Moment wissen wir, warum die Kleiderschranktür stets mit der Zimmertür kollidiert: Der Schrank verschließt den Sicherungskasten und war deshalb nicht anders im Raum unterzubringen.
Wir hatten in unseren zurückliegenden 2 Bewertungen (1. "Auch der Harz kann herausragende Spitzenklasse", 2. "Herausragende Spitzenklasse: Unser zweiter Besuch") schon vieles zur Lage und Ausflugszielen geschrieben. Die Erreichbarkeit des Hotels hat sich nach Beseitigung etlicher Sturmschäden aus allen Richtungen deutlich verbessert. Wie im Sommer vieler Orten üblich, waren aber auch während unseres Urlaubs wichtige Straßen im Harz durch Baumaßnahmen unterbrochen. An Ausflugszielen mangelt es im Harz nicht. Wir haben dieses Mal Kabinenbahnen (mit Glasbodenkabinen) und Sessellifte am Hexentanzplatz, der Rosstrappe und einen Sessellift in Bad Lauterbach kennengelernt. Überrascht waren wir vom Schossareal und Park in Ballenstedt und haben den Dom und St. Martini in Halberstadt besucht. Und wenn man wegen Umleitungen zum wiederholten Mal über Alexisbad unterwegs ist, staunt man in Mägdesprung bei einem Zwischenstopp über das Industriedenkmal "Maschinenfabrik Carlswerk", das mit viel Engagement der Stadt Harzgerode und Enthusiasmus eines Vereins für die Öffentlichkeit erhalten wird. Besonderes Highlight: Die Geschichte und Entwicklung der Fabrik ist auf den Tag genau bis zurück ins Jahr 1646 dokumentiert. Auch für alle anderen wichtigen Ereignisse bis hin zur endgültigen Schließung der Fabrik existieren Dokumente, die belegen, an welchem Tag in welchem Jahr sie stattfanden.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Zu Freizeitangeboten hatten wir uns weiter oben schon geäußert. Dass das Resort eine umfangreiche Saunalandschaft vorhält, alle erdenkbaren Massagen anbietet, sicher aber kein Domizil für Partygänger ist, oder Spaß für Kinder und Belustigungen durch Animateure bereithält, sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Der Harz mit all seinen Sehenswürdigkeiten ist schließlich das Freizeitangebot an die Gäste des Naturresorts Schindelbruch an sich.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2022 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Klaus |
Alter: | 71+ |
Bewertungen: | 42 |
Lieber Klaus, auch hier nochmal unser herzlichster Dank für Ihren wiederholten Besuch bei uns im Haus und vor allem für dieses tolle und wie immer umfangreiche Feedback. ;-) Besuchen Sie uns zeitnah wieder und bleiben sie schön gesund! Ich gehe davon aus, dass meine direkt Mail Sie bereits erreicht hat. Sonnige Grüße aus dem Südharz sendet Ihnen Stephanie Fügemann & das Schindelbruch-Team
Bewerter können für ihre Beitrage Miles & More Meilen sammeln oder einen 5€ HolidayCheck Reisegutschein erhalten.