Palm Royale Resort - Soma Bay

Zugegebener Maßen war dieser erste Urlaub in Ägypten ein Schnellschuss. Was will man für 1.000 € pro Person für 9 Nächte all inclusive schon erwarten? 5 Sterne und die vielen guten Bewertungen sowie die Empfehlung unseres Reisebüros haben uns aber dazu bewogen, diesen „Urlaub“ zu buchen. Fangen wir mit den wenigen positiven Dingen an. Das Meer und der Strand vor dem Hotel sind schön. Das Servicepersonal im Hauptrestaurant ist sehr aufmerksam und freundlich. Der Delphin Ausflug mit Raslan für 100 € pro Person war das Highlight des Urlaubs. Essen und Service an Board waren sehr gut. Die Crew war überaus bemüht. Wir hatten das Glück beim Schnorcheln innerhalb einer Delphin Schule schwimmen zu können. Die Delphine kamen so nahe, dass man sie hätte streicheln können. Die zweite Tour an die 7 Säulen mit anschließendem Besuch der Romantikinsel (war wohl eher die örtliche Müllhalde) für 50 € pro Person war eine Enttäuschung. Das Boot war sehr dreckig und das Personal hat die meiste Zeit Siesta gehalten. Wenn die Leistung stimmt, honorieren wir das gerne mit einem ordentlichen Trinkgeld. Das hatte sich wohl auch unter dem Personal rumgesprochen. Nach dem wir auch beim zweiten Ausflug aufgefordert wurden Trinkgeld zugeben, fiel das Trinkgeld wahrnehmbar enttäuschend aus. Das gilt übrigens auch für das Spa. Bei den ersten beiden Massagen haben die Angestellten ein gutes Trinkgeld erhalten. Gegen Ende des Urlaubs hatten wir nur noch 2 Dollar Scheine an Trinkgeld für die Dame übrig. Dementsprechend böse fiel der Blick aus. Nun kommen wir leider schon zu den sehr unerfreulichen Punkten. Hotelzimmer Das Hotel hat seine besten Zeiten hinter sich. Es wurde beim Bau aber schon Wert auf Qualität gelegt: Hans Grohe Amaturen, die Matratzen sind sehr bequem. Das Badezimmer zeigt heutzutage allerdings große Gebrauchsspuren. Die Sitzkissen auf dem Balkon sind dreckig und fleckig. Der Kühlschrank der Minibar schaltet sich ab, wenn man das Zimmer verlässt. Wenn man den Kühlschrank öffnet, muss man aufpassen, dass man nicht von einer Zunami Welle an Kondenswasser erfasst wird. Dies wird wohl auch der Grund dafür sein, dass trotz all inclusive, erst nach mehrmaligen Aufforderungen der Kühlschrank mit Softdrinks gefüllt wird. Kein Bier, Wein, Sekt - toll. Wofür habe ich einen Balkon mit Meerblick? Um den Sonnenuntergang mit einem ägyptischen Fruchtgetränk mit 100 % Zuckergehalt zu genießen? Abends kam zweimal der Getränkeservice vorbei, nannte mich Bruder und wollte für handwarme Coca Cola auch noch Trinkgeld haben. Internet Beim Check in wurde uns mitgeteilt, dass wir auf Wunsch ein schnelleres Internet für 40 € für die Zeit unseres Aufenthaltes erwerben könnten. Ich dachte, heutzutage wäre WLAN selbstverständlich, erst recht in einem „5 Sterne“ Hotel. Eine Frechheit. Mit dem langsamen WLAN konnten wir in unserem Zimmer noch nicht mal WhatsApp Nachrichten empfangen bzw. versenden. Speisen a la Chefkoch Montezuma Das Essen war geschmacklich passabel. Die Auswahl war gegeben. Am 5. Tag hat mich trotz Nutzung der Handhygienespender bis heute starker Durchfall ereilt. Da hat selbst Lopedium nicht geholfen. Meine Frau hat es einen Tag später erwischt. Leider hat meine Frau zusätzlich 2 Nächte lang die Toilette umarmt. Ob ein Keim dahintersteckt, wird der morgige Arztbesuch zeigen. Getränke Die sogenannten Local Getränke waren eine Katastrophe. Plastikbecher sind für mich sowieso ein NO GO. Der Sicherheitsaspekt ist für mich generell vorgeschoben. In Wirklichkeit sind diese Plastikbecher von ungelernten Personal besser zu handeln und müssen nicht nachpoliert werden. Kalter Spüli-Rotwein und handwarmer Gummibärchenweißwein aus dem Kanister. An der Piratenbar gab es handwarmes Bier aus dem Plastikbecher. Die Longdrinks waren viel zu stark - eventuell wussten die Barkeeper warum ;-) Ausgießer sollen helfen. So können selbst ungeübte Barkeeper Spirituosen dosieren. Animation Wie gesagt, der Tag am Meer war schön. Leider wurde dieser durch aufdringliche männliche arabische Animateure zu Nichte gemacht. Pünktlich um 8:00 Uhr kam lautes Geschrei auf: Showtime, Showtime…Glasige Augen und übermäßig aufgedrehtes Verhalten lassen mich auf gute Launemittel tippen. Älteren Damen wurde bspw. in Ihren Rettungsring gekniffen und weitere Unverschämtheiten… Man hatte leider keine Chance diesem niveaulosen Lärm zu entgehen. Nicht zu verstehen ist, dass die schön gelegene ruhige Strandbar Break Point nicht im all inclusive Paket enthalten war. Folge war , dass der dort abgestellte Barkeeper den ganzen Abend den Kopf auf die Theke gelegt hat, da kein einziger Gast sich dorthin verirrt hat. Wer mal früher ins Bett gehen wollte und ein Zimmer zur Poollandschaft hin hatte, hatte Pech. Da wurde zur sogenannten Bühnenshow die Musik bis 22:30 Uhr voll aufgedreht, so dass selbst bei verschlossener Tür nicht an Schlaf zu denken war. Wo wir beim Lärm sind. Die Gärtner haben jeden Tag Rasen gemäht. Englischer Rasen ist schon was schönes. Zu kurzer Rasen verbrennt bei starker Sonneneinstrahlung! Dies als kleiner Tipp. Dann war Mittagspause, der Rasenmäher lief aber weiter. Das freut den Badegast. Der Höhepunkt war allerdings die letzte Nacht. Meine Frau hatte sich durch die Klimaanlage eine Erkältung zugezogen. Daher haben wir bei geöffneter Balkontür versucht zu schlafen. Nachdem die Musikbeschallung um 22:30 Uhr beendet war, vernahmen wir ein lautes Kompressor-Geräusch vor unserem Balkon. 2 Gärtner waren mit Atemschutzmaske bewaffnet und behandelten den Rasen vermutlich mit einem Bioyer-Unkrautvernichter ;-) Nach dem zweiten Anruf an der Rezeption hat man sich der Sache dann angenommen. Für uns war es der letzte Ägypten Urlaub.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Fitnesscenter stinkt nach Plastik, keine Luft und alles sehr sehr sehr dreckig.