- Preis-Leistungs-VerhältnisEher schlecht
Fangen wir mit dem Positiven an: der neu renovierte Wellnessbereich ist wirklich gut gelungen. Er verfügt über vier verschiedene Saunen (Salzstein, Dampf, Lehmhütte, finnische Sauna). Einige Sitz- und Liegegelegenheiten laden in angenehmer Atmosphäre zur Entspannung ein. Vormittags war der Bereich weniger frequentiert, so dass man gut einen Liegeplatz bekam. Zur Mittagszeit wurde es dann voller und etwas wuseliger. Da der neue Wellnessanbau noch nicht wie erwartet geöffnet war, erhielten wir (und auch andere Gäste) 10 Prozent auf den Zimmerpreis von 370 Euro eines „Komfortzimmer Alpenherz Ost“. Auch der Um- und neue Anbau im Gastro-Bereich ist sehr stimmig und verbindet architektonisch gut gelöst das bestehende Gebäude mit dem neuen modernen Anbau. Das Frühstück ist umfangreich und hält einige Highlights wie Prosecco, eine Maschine für frisch gepressten Orangensaft und der Möglichkeit, sich Eierspeisen zubereiten zu lassen, bereit. Das Mittagsbuffet ist überschaubar, aber man wird fündig. An der Salatbar wurden an den ersten beiden Tagen zu Mittag und zu Abend dieselben 12 unterschiedlichen Salate angeboten – geschmacklich gut, da gibt es aber in meiner Kantine auf Arbeit mehr Auswahl. Die 12 Salatschüssel waren bei bis zu 400 Gästen über die Mittagszeit schnell leer und musten dann wieder aufgefüllt werden. Beim Abendessen (zweimal 6-Gang-Menü inkl. Salat-/Antipasti und Käsestation und am letzten Abend „Küchenparty“) konnte man beim Hauptgang wählen, die restlichen der gesetzten Gänge waren vorgegeben (Ausnahme: „Küchenparty“). Hier hätte ich mir bei den übrigen Gängen bei dem Preis für die Übernachtung mindestens eine Alternative pro Gang gewünscht. Das Essen bei den Fünf-Gang-Menüs war schön präsentiert, allerdings hat mir geschmacklich der „Aha-Effekt“ gefehlt. Der kam dann beim letzten Abend zur Küchenparty – hier wird der Engel seinem Ruf und seinen Preisen gerecht. Getränke (Soft- und Heißgetränke, Prosecco zum Frühstück) sind bis 17 Uhr (Ausnahme Tafelwasser zum Abendessen) inklusive. Die Weinauswahl ist immens und für jeden Geschmack und Preislage etwas dabei. Der Fitnessraum ist gut ausgestattet und bereits um 7 Uhr für Frühsportler wie mich geöffnet. Kommen wir nun zum Teil der Kritik, die hauptsächlich zu der Bewertung geführt hat: das 4-Sterne-Superior-Hotel gehört mit 370 Euro pro Nacht (-10 %) wohl zu den etwas hochpreisigeren Wellnessunterkünften in der Gegend. Dementsprechend waren meine Erwartungen sehr hoch, welche durch Erzählungen von Freunden, die ebenfalls im Hotel waren und seit einigen Jahren dort regelmäßig nächtigen, noch geschürt wurden. Das ganze Haus scheint sich auf Stammgäste „spezialisiert“ zu haben. So war zumindest der Eindruck, dass der Anteil an regelmäßig wiederkehrenden Gästen während unseres Aufenthalts bei bestimmt 90 Prozent lag. Das erklärt auch die Übernachtungspreise, da die Stammgäste oft zwei bis drei Jahre im Voraus buchen und somit die Nachfrage und Auslastung des Hotels – aus Besitzerperspektive – optimal sind. Nicht so optimal fanden wir die Policy, dass Gäste den Wellnessbereich und das Mittagsbuffet bereits zur früheren Ankunft und bei späteren Abreise bis 17 Uhr nutzen dürfen. Was zur Folge hat, dass an typischen An- und Abreisetagen wie am Wochenende der Wellnessbereich doch sehr voll ist und es am Buffet auch eher etwas wuselig zugeht. Hier verstehe ich das Dilemma, welches die Besitzer haben, dass man dieses Entgegenkommen insbesondere gegenüber Stammgästen nicht so einfach verschärfen kann, was dennoch in Konsequenz zu einem übervollen Haus führt. Insbesondere an unserem sonnigen Anreisetag, war die Terrasse so was von gestopft voll, dass ich mich schon auf die kommenden Tage „freute“. Eine Unart ist, dass viele Stammgäste sich das Recht herausnehmen, sich in Badelatschen und Bademantel am Mittagsbuffet zu bedienen und auch zu essen. Das halte ich in einem 4*S-Hotel für ein No-Go und hier sollte der Hotelier, Familie Mattersberger, intervenieren bzw. alternative Lösungen wie ein kleines Buffet am oder im Wellnessbereich aufzubauen für die Gäste, die es nicht schaffen, angemessene Kleidung zu tragen. Ich hatte sogar den Eindruck, einige Gäste fanden das cool – ich fand es uncool. Auch scheinen insbesondere einige Stammgäste regelrecht in einer Art Trance durch den Engel zu schweben, dabei alles in den höchsten Tönen loben und dabei gerne kleine Unzulänglichkeiten übersehen. Den „Todesstoß“ gab uns dann tatsächlich der Besitzer selbst: am Anreisetag bemerkten wir in unserem Zimmer über dem Sofa an der Flucht zur Decke einen Wasserfleck mit einem ca. 30 cm. langen schwarzen Schimmelstreifen – kann in den besten Häusern vorkommen, also erst einmal nicht so tragisch, wenn der Hotelier nach Bekanntwerden geben Abhilfe schafft. Vor dem Abendessen ging ich an der Rezeption vorbei und sagte Bescheid, indem ich die Ausstattung des Zimmers lobte und dabei auf den feuchten Fleck mit Schimmel hinwies. Zur Antwort bekam ich, dass der Hausmeister gerade eben Feierabend gemacht habe. Daraufhin bot ich an, dass sich der Hausmeister im Laufe des nächsten Tages die Sache anschauen kann. Es wurde der nächste Abend, es war kein Hausmeister da, die Rezeption hatte sich nicht mehr gemeldet und der Schimmel lächelte uns immer noch an. Da sich der Juniorchef tagsüber und auch abends gerne unter die Gäste mischt, hatte ich ihn am zweiten Tag während des Abendessens nochmals freundlich darauf angesprochen. Er war sichtlich schockiert, fragte nach der Zimmernummer und erklärte, dass es das Problem in dem Zimmer bereits vor einigen Wochen schon einmal gab und er sich die Sache am kommenden Tag höchstpersönlich anschauen werde. Am kommenden Tag war zwar nicht der Juniorchef, dafür immer noch der Schimmel in unserem Zimmer zu sehen. Es hatte sich niemand bei uns über die gesamte Zeit gemeldet bzw. dem Zustand Abhilfe geschaffen. Ich erwarte hier als „Wiedergutmachung“ sicherlich keine Schachtel Pralinen oder einen Rabatt auf den Zimmerpreis, aber wenigstens ein „das Tut uns Leid“ wäre angemessen und man hätte uns zumindest ein anderes gleichwertiges Zimmer anbieten müssen. Falls aufgrund der Auslastung kein anderes Zimmer mehr freie gewesen wäre, hätte man für den Gast offensiv und proaktiv eine Lösung anbieten müssen. Das hielt anscheinend keiner für nötig. Beim Check-Out war ich dann so verärgert, dass ich das Thema nochmal angesprochen hatte. Der Rezeptionist, der am ersten Abend auch mein Anliegen entgegennahm, schaute daraufhin in eine Art Auftragsbuch und ich bekam zu Antwort: „Im Buch steht, die Sache ist erledigt.“ Dem widersprach ich, woraufhin er den Hausmeister nochmal telefonisch versucht hatte zu erreichen, der sich die Sache dann anschauen wollte. Uns gegenüber wieder keine Entschuldigung oder ähnliches. Gegenüber dem Gast sah der Rezeptionist die Sache dann ebenfalls als erledigt an. Auch der Juniorchef lief uns sogar noch zweimal über den Weg. Er hätte uns also nochmal darauf ansprechen können, was er aber nicht getan hat. Mit derartiger Ignoranz fühle ich mich als Gast nicht nur weder wertgeschätzt, sondern auch schlichtweg einfach nicht ernst genommen. Daher räumen wir das Feld und überlassen den Engel gerne den Stammgästen.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 3-5 Tage im Oktober 2019 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Daniel |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 133 |
Bewerter können für ihre Beitrage Miles & More Meilen sammeln oder einen 5€ HolidayCheck Reisegutschein erhalten.