Kreuzfahrten
Was sind die Unterschiede zwischen Hochsee- und Flusskreuzfahrten?
Beides sind Kreuzfahrten, beide Varianten sind sehr beliebt – und beide sind grundverschieden. Die Hochsee- oder die Flusskreuzfahrt: Was sind die wichtigsten Unterschiede, von Seegang über Kabinenstruktur bis Bordprogramm? Hier ist ein Überblick von A bis Z für Dich.
Anleger
Am Fluss ist öfter zentral
Während die immer größeren Hochsee-Kreuzfahrtschiffe lange Piers und Terminals für manchmal mehrere tausend PassagierInnen brauchen und deshalb bisweilen in außerhalb der Zentren gelegenen Häfen festmachen müssen, fahren die weitaus kleineren Flussschiffe bis in kleine Städte hinein und können an zentralen Anlegern festmachen. Gerade in historisch gewachsenen Metropolen waren die Flüsse einst die Lebensadern, an denen entlang sich die Städte entwickelt haben. Sehenswürdigkeiten sind deshalb oft in Sichtweite, viele sogar nur einen kurzen Fußweg für Dich entfernt.
Punkt für die Flusskreuzfahrt.
Bordprogramm
Ganz groß auf den Kreuzfahrtriesen
Hier sind die Ozeanriesen klar im Vorteil: Sie bieten Platz für große Theater über mehrere Decks, Raum für große Inszenierungen, für Musicals und Shows, fürs separate Kino, den Ballsaal, Sport- und Fitness-Center, große Spas. All das kann es auf den baulich limitierten Flusskreuzfahrern in dieser Größenordnung nicht geben. Heißt: An Bord ist zwangsläufig weniger Abwechslung möglich, die ganz große Inszenierung nicht drin. Abendprogramm findet meist in einer Multifunktions-Lounge statt und ist eher auf Kleinkunst und die Auftritte von Einzelpersonen beschränkt.
Punkt für die Hochsee-Kreuzfahrt.
Fahrtgebiete
Wie hättest Du's denn gern?
Hochseekreuzfahrten lassen sich von Hafen zu Hafen beliebig kombinieren, die populärsten Fahrtgebiete sind Mittelmeer und Karibik, im Winter auch der Persische Golf, im Sommer zusätzlich Ostsee und norwegische Küste. Die kleineren Hochseeschiffe können beides kombinieren und auch die größeren Flüsse hinauffahren, Orinoco und Amazonas zum Beispiel viele hundert Kilometer weit, ebenso den Sankt-Lorenz-Strom.
Flusskreuzfahrtschiffe sind auf ihren Fluss festgelegt. Sie sind nicht dafür ausgelegt, längere küstennahe Etappen auf dem Meer zurückzulegen, um irgendwann wieder in einen anderen Fluss einzubiegen. Abwechslung ist dennoch garantiert – gerade auf den langen Flüssen Russlands, auf der Donau, der Rhône, der Loire. Beliebte Fahrtgebiete sind darüber hinaus Rhein und Mosel, neuerdings auch der Douro in Portugal, schon lange der Nil. In Gegenden, die an Land noch unzureichende Infrastruktur aufweisen, sind Flusskreuzfahrtschiffe sogar die einzige Chance, diese Gegenden unkompliziert und hochklassig zu bereisen. Das gilt zum Beispiel für den Irrawaddy in Myanmar, aber auch für den Mekong.
Punkt für beide.
Kabinen
Am liebsten sogar mit Balkon
Die größten Kreuzfahrtschiffe der Welt können über 5.000 PassagierInnen aufnehmen und sind schwimmende Städte. Bei den meisten liegt die Kapazität heute zwischen 1.500 und 2.500 PassagierInnen. Es gibt Innenkabinen und Außenkabinen, die in den teureren Kategorien der neueren Schiffe über Balkone verfügen.
Flusskreuzfahrtschiffe sind in ihrer Dimension limitiert, um auch bei Niedrigwasser noch überall voranzukommen. Sie dürfen nicht sehr viel Tiefgang haben und müssen auf Flüssen auch bei Gegenverkehr, in Kurven und Schleusen gut durchkommen. Deshalb sind sie üblicherweise für 100 bis 200 PassagierInnen ausgelegt. Es gibt fast durchweg Außenkabinen – und fast immer ist das Ufer sichtbar, das Geschehen an Land für Dich sogar vom Bett aus verfolgbar.
Punkt für beide.
Seegang
Gemütlicher auf dem Fluss
Klare Antwort: Wenn Du leicht seekrank wirst, hast Du auf einem Flusskreuzfahrtschiff nichts zu befürchten und bist dort viel besser aufgehoben. Trost für alle anderen: Auch die Routen der Hochseeschiffe sind so geplant, dass sie vom unmittelbaren Routing wie von den Jahreszeiten her sturmgeplagte Regionen nach Möglichkeit meiden.
Punkt für die Flusskreuzfahrt.
Verpflegung
Die Vielfalt macht's
Da kann die Küche auf einem Flusskreuzfahrtschiff noch so ambitioniert, die KüchenchefInnen noch so gut sein: In dieser Disziplin ist immer das Hochseeschiff vorn, wieder wegen seiner Größe und den damit verbundenen Möglichkeiten. Dort gibt es stets mehrere Restaurants, manchmal ein Dutzend zur Auswahl, vom schwimmenden Steakhaus bis zum Fine Dining, vom italienischen Spezialitätenrestaurant bis zum Sushi-Tempel.
Punkt für die Hochsee-Kreuzfahrt.
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Zielgruppe
Ganz wie es Dir gefällt
Früher wurde die Flusskreuzfahrt oft als so etwas wie die Studienreise auf dem Wasser gesehen und galt als kulturell etwas ambitionierter als die Hochseekreuzfahrt. Heute gibt es diese klare Grenze nicht mehr, die Zielgruppen verschwimmen – so sehr, dass erste Kombi-Reisen angeboten werden, bei denen die eine Hälfte mit einem Fluss-, die andere mit einem Hochsee-Kreuzfahrtschiff zurückgelegt wird. Mit entsprechenden Routen.
Ergebnis: unentschieden. Besser gesagt: Du entscheidest – jeder für sich ganz nach den eigenen Vorlieben.