Paar in einem Flugzeug © izusek/E+ via Getty Images
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Kuriose Urlaubsfakten

Was ist das eigentlich – der Mile High Club? Wir klären auf

Thomas ZwickerRedakteur und Reisejournalist

Vom exklusiven Capital Club für internationale Führungskräfte bis hin zur privaten Hanse Lounge der gediegenen HanseatInnen – es gibt Clubs, deren Mitgliedschaft nicht für jede oder jeden zu erhalten ist. Der Mile High Club (kurz MHC) gehört zum Glück nicht dazu. Er steht allen offen. In der illustren Gemeinschaft rund um die Fliegerei tummeln sich Stars und Sternchen genauso wie PolitikerInnen und Flugpersonal als auch ganz normale PassagierInnen. Allerdings ist es auch hier alles andere als einfach, dazuzugehören. Was Du tun musst, um Mitglied im inoffiziellen Mile High Club zu werden und wer bereits dabei ist, erfährst Du in unseren Fakten über den vielleicht skurrilsten Club der Welt.

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Ein Flugzeug über den Wolken
Wenn das Flugzeug in den Sonnenuntergang gleitet, steigt nicht nur die Flughöhe – sondern auch die Vorfreude auf neue Orte, Begegnungen und Erlebnisse © stock.adobe.com - Jag_cz

Mile High Club: Was ist das überhaupt?

Liebesspiele über den Wolken

Zum Mile High Club gehören alle Menschen, die an Bord eines Flugzeugs schon mal Geschlechtsverkehr hatten. Das Flugzeug muss sich dabei in der Luft auf einer Höhe von mindestens einer Meile (etwa 1.852 Metern) befinden, daher der Name Mile High. Die Geschichte des geheimen „Luftverkehrs“ begann bereits im Jahr 1916: Damals hatte der Erfinder des Autopiloten Lawrence Burst Sperry während eines Testflugs angeblich Sex mit seiner Flugschülerin Waldo Polk.

Heute gehören zum MHC nicht nur PilotInnen und anderes Flugpersonal, sondern auch zahlreiche Prominente und PassagierInnen. Die genaue Dunkelziffer, wer alles in den Genuss des Liebesspiels über den Wolken kam, ist allerdings unbekannt. Sie dürfte in die Millionen gehen.

Ein teures schwarzes Auto steht auf dem Rollfeld neben einem Privatflugzeug.
Viele Stars gehören zum Mile High Club © stock.adobe.com - Enrique

Mile High Club: Wer ist dabei?

Intime Geständnisse

Boris Becker, Jennifer Aniston, Kim Kardashian und Janet Jackson haben es getan. Nach eigenen Aussagen hatten diese Prominenten mindestens einmal Sex über den Wolken. Ralph Fiennes und eine Stewardess vergnügten sich auf der Bordtoilette und John F. Kennedy war in seinem Privatjet unterwegs, als er seinen Höhepunkt über den Wolken anstrebte. Während sich Stars gerne mit ihrer Mitgliedschaft in dem inoffiziellen Sex-Club brüsten, behalten Normalos die Luftnummer lieber für sich. Kein Wunder, die Berühmtheiten genießen halt Promistatus. So hatte Jennifer Aniston angeblich mit dem Piloten Sex im Cockpit. Geständnisse wie diese bringen Schlagzeilen, von Deinen FreundInnen hörst Du sie weniger. Niemand weiß genau, wer zum Mile High Club gehört und wer nicht. Wahre Flugzeug-LiebhaberInnen behalten das Geheimnis des himmlischen Sex wohl meist lieber für sich.

Ein Mile High Club Schild vor blauem Himmel.
Hier geht es zum Mile High Club © stock.adobe.com - Argus

Mile High Club: Wie werde ich Mitglied?

Beflügelte Fantasien in die Tat umsetzen

Zuerst die gute Nachricht: Im Mile High Club kannst Du ganz einfach Mitglied werden, es gibt weder Beitrittsregeln und bis auf wenige Ausnahmen (siehe weiter unten) auch nichts Schriftliches, es reicht wenn Du selber weißt, dass Du die Bedingungen erfüllt hast. Jetzt die Schlechte: Du musst dafür etwas Verbotenes tun und auf einer Flughöhe von über einer Meile Sex haben. Der Kick auf dem Weg in den Urlaub ist komplizierter und oft unromantischer, als Du vielleicht denkst. Vor allem, wenn er spontan oder mit einer Zufallsbekanntschaft erfolgt, was übrigens gar nicht so selten sein soll. Immerhin 30 Prozent aller Mile High-Mitglieder sollen mit einem/einer Unbekannten Sex im Himmel gehabt haben.

Zwei Gläser Champagner stehen in einem eleganten Flugzeug.
Ein Gläschen Champagner im Flugzeug © stock.adobe.com - LIGHTFIELD STUDIOS

Mile High Club: Tipps für Sex im Flugzeug?

Alternativen zur Bordtoilette

Als intimer Ort für das Schäferstündchen in himmlischer Höhe kommt eigentlich nur die enge und grell ausgeleuchtete Bordtoilette oder Bordküche infrage. Da kann es sehr gut sein, dass Dir hier die Lust vergeht. Wenn Du das Sexspielchen von langer Hand mit Deinem/Deiner PartnerIn planst, hast Du bessere Erfolgsaussichten, zum Höhepunkt zu kommen. Buche am besten einen Nachtflug. Ihr solltet Euch eine Zweierreihe ganz hinten im Flugzeug reservieren. Kuschelt Euch unter ein paar Decken oder Jacken und zieht Kleidung an, die Ihr leicht hochschieben oder aufknöpfen könnt. Ein Gläschen Champagner und etwas Bettgeflüster können die Vorfreude auf Euer Tête-à-Tête über den Wolken zusätzlich steigern.

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Beachte, dass in den meisten Flugzeugen die Küche mit Kameras überwacht wird.

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Mile High Club: Rechtslage und Risiko

Konsequenzen aus Sex über den Wolken

Die Freiheit über den Wolken ist in Wirklichkeit alles andere als grenzenlos. Achtung, Sex im Flugzeug ist tabu, strafbar und verboten! Der Liebesakt in einer Passagiermaschine gilt als Erregung öffentlichen Ärgernisses und kann mit einer Geldstrafe, Flugverbot und bei uneinsichtigen WiederholungstäterInnen mit bis zu einem Jahr Gefängnis geahndet werden. Wenn, ja wenn Du Dich erwischen lässt. Schlimmer als Geldstrafen können zudem Bloßstellungen anderer Art sein. So wurde im Jahr 2017 ein Pärchen auf dem Flug nach Ibiza zum unfreiwilligen Internetstar, andere PassagierInnen filmten die heiße Nummer im Flugzeugsitz und veröffentlichten den Clip, der daraufhin viral ging. Die Häme der Mitreisenden traf auch ein Paar auf einem Flug von Paris nach Stockholm. Als es aus der Bordtoilette trat, beglückwünschte sie ein Steward über Lautsprecher zur erfolgten Fortpflanzung.

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Beachte, dass Du auf der Bordtoilette höchstens Zeit für einen Quickie hast. Wer sich dort länger verschanzt, riskiert, dass das Flugpersonal die Tür von außen aufschließt und Dich in flagranti erwischt.

Ein Flugzeug fliegt durch eine Wolke, die wie ein Herz geformt ist.
Love is in the air © stock.adobe.com - DSN_1

Mile High Club: skurrile Fakten und Erfahrungen

MHC-Flüge als Businessmodell

Einige Anbieter haben aus der Not eine Tugend gemacht und erlauben gegen teures Geld Sex an Bord. MHC-Flüge mit kleinen Propellermaschinen sind bei diesen Privatgesellschaften ein Businessmodell, die Trips können zum Beispiel Sekt und Snacks sowie ein Bettenlager mit Kuschelkissen beinhalten. Flamingo Air in Ohio etwa warb bereits kurz nach Gründung 1991 mit Romantic Airplane Rides, die bald reichlich gebucht wurden. Bei Love Cloud Las Vegas bekommst Du für den Liebesakt auf Wolke sieben eine Urkunde, die Deine Mitgliedschaft im Mile High Club bestätigt. MultimillionärInnen wie Hugh Hefner hatten es da einfacher. Der Privatjet des Playboy-Gründers war angeblich mit Matratzen und Betten ausgestattet, sodass er einer einzigen Spielwiese glich. Alle, die sich keinen Privatflug leisten können, müssen weiterhin mit den Wickeltischen in den Bordtoiletten vorliebnehmen. Mit zum Teil nachhaltigen Folgen: Da die Klapptische dem Gewicht von Erwachsenen oft nicht standhalten, müssen sie regelmäßig ausgetauscht werden.

Sechs Personen stehen nebeneinander, umarmen sich und lachen gemeinsam.
Wie wäre es mit einem Lachclub statt dem Mile High Club? ©stock.adobe.com - Davide Angelini

Weitere Clubs, die Dich beflügeln

Von Lachclubs bis zum Zuckersammler-Club

So einzigartig, wie der Mile High Club scheint, ist er gar nicht. Es gibt viele inoffizielle Clubs, die Menschen zum Schmunzeln bringen, wie zum Beispiel Lachclubs, deren Mitglieder in der Öffentlichkeit in schallendes Gelächter ausbrechen. Oder hast Du schon einmal vom Zuckersammler-Club gehört? Die Mitglieder dieses Clubs stecken sich bei jeder Gelegenheit Zuckerwürfel und Zuckertütchen in die Taschen. Also wundere Dich nicht, wenn Dein/e SitznachbarIn nach Deinem Zucker fragt, statt auf der Bordtoilette mit Dir ein süßes Geheimnis teilen zu wollen.

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Geschrieben von:Thomas Zwicker