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Reisetippbewertung Allgemeine Warnung / Gefahr
19 von 19 User (100%) finden diese Bewertung hilfreich.
Alter: 56-60
Reisezeit: im Mai 10
Weiterempfehlung: Keine Angaben
Ø dieser Bewertung: Keine Angaben
Vorsicht im Airport Monastir
Ganz frisch mit Erkenntnissen vom Flughafen Monastir zurückgekehrt, möchte ich nur kurz vor neuen, aber auch alten Tricks warnen, wie dem Reisenden sein sauer verdientes Geld aus der Tasche gezogen wird. Schwerpunktmäßig Abflug.
Es geht schon beim CheckInn los. Wir standen in der üblichen Schlange und waren dann am Schalter. Zuerst stellten wir nach Aufforderung durch einen Angestellten unsere beiden Koffer auf das Band. Und wie vom Donner gerührt, mußten wir ablesen, daß die ganz offizielle Waage am CheckInn-Schalter ein Gesamtgewicht von 46.6 kg anzeigte. Obwohl wir uns fast sicher waren, daß wir nie im Leben10 kg mehr in den Koffern hatten, als beim Hinflug, kamen wir doch ins Schleudern. Was tun, die Koffer vor Ort ausräumen, den Flieger nicht schaffen, etc ...
Da kam uns der versteckte Hinweis des Angestellten an der Waage gerade recht, unsere Koffer trotzdem so anzunehmen, gegen einen Bakschish natürlich. Wir dem 4 Euro in die Hand gedrückt und schon waren wir die Koffer los. Die CheckInn-Dame tat so, als bemerke sie nichts davon.
Zuhause angekommen, stellten wir fest, daß der Knabe uns locker 10 kg mehr aufgeholzt hatte. Der muß nicht nur einen seiner Füße beim wägen mit auf dem Gerät gehabt haben. Reisende erzählten dann im Flieger, daß bei ihnen auch eine wundersame Vermehrung ihres Gepäckgewichtes feststellbar war.
Tipp: wenn möglich, im Hotel vor der Abreise die Koffer wiegen, sodaß man sich ziemlich sicher sein kann, daß man kein Übergewicht auf die Waage stellt. Und dem Kerl am Schalter sofort an den Hals schleudern, daß man sofort die Polizei holt, wenn er nicht sofort auf einer anderen Waage neu wägt.
Der Hinweis auf Polizei hilft aber nur bedingt, denn auch wenn einer auch offiziell eine Uniform trägt, heißt das noch lange nicht, daß er auch deren würdig ist.
Zweiter Trick:
Wenn beim Durchleuchten des Handgepäcks Sachen festgestellt werden, die man evtl. verwerten könnte, kann es schon mal passieren, daß diese Dinger "von Amtswegen" konfisziert werden.
So in dem Fall, als 3 Packen Batterien noch verkaufsfrisch in der Tasche waren. Plötzlich war Monastir der einzige Airport, der das Verbringen von Batterien im Handgepäck untersagt. Im Koffer als Reisegepäck störte es Niemanden.
Auf die Intervention, daß das rechtlich nicht vergeschrieben sei, ließ man sich nicht ein, man wollte meine Batterien haben. Als Letztes forderte ich im Fall einer Konfiszierung eine entsprechende Quittung, die ich gerne dem tunesischen Innenministerium zur Verfügung stellen würde. Daraufhin wurde ich zu 3 verschiendenen Uniformierten und Nichtuniformierten gebracht. Einer führte mich dann durch das ganze Gebäude zum Zoll. Dieser winkte müde ab : persönlicher Bedarf, ohne Zweifel.
Als Letztes, um ihr Gesicht nicht zu verlieren, mußte ich meine als Bordgepäck vorgesehene Tasche mit allen Batterien als Fluggepäck aufgeben. Lt. Auskunft eines Sicherheitsmannes auf SXF dürfen Batterien nur im Handgepäck mitgeführt werden - im Fluggepäck keinesfalls.
Kurios z.B. war zu beobachten, daß eine schicke grüne Gurke, die einem Fluggast (vermutlich) zu Recht abgenommen wurde, ohne Hemmungen zu haben, getreu geteilt, gleich vorort in die Mägen der Uniformierten wanderte.
Das und andere Sachen kann man mit den Fluggästen nur deshalb machen, weil diese unter enormen Streß stehen und deshalb sich solcherart linken Sachen eher gefallen lassen.
Aus meiner Erfahrung heraus, sollte man sich höflich und ruhig im Beisein von Bekannten gegen offensichtliche Betrugsversuche zur Wehr setzen und auch vor der Autorität einer Uniform nicht kneifen.
Nur so wird denen vermutlich langsam klar, daß der Tourist ihnen nicht macht- und hilflos ausgeliefert ist.
Am Überlegen bin ich zur Zeit noch, ob diese Korruption, wie auf dem Airport, eine Schande für das jeweilige Land, oder einfach nur Abbild seiner selbst ist ...