

Reisetippbewertung Benediktinerabtei Münsterschwarzach
Alter: 66-70
Reisezeit: im Mai 23
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Geschichte reicht bis in das 8. Jahrhundert
Das Kloster Münsterschwarzach ist eine große, beachtliche und unbedingt sehenswerte Einrichtung. Sowohl Katholiken, als auch Nichtkatholiken, sei ein Besuch des Klosters und der Klosterkirche nachdrücklich empfohlen. Besonders die Klosterkirche ist weithin sichtbar und das Wahrzeichen von Münsterschwarzach. Recht große Bekanntheit hat Anselm Grün aus dem Kloster Münsterschwarzach erlangt, der u.a. Doktor der Theologie, Philosoph, Betriebswirt, Führungskräftetrainer, Autor diverser Bücher ist und der auch aus dem Fernseher bekannt ist.
Die Geschichte der Benediktiner-Abtei Münsterschwarzach reicht bis in das 8. Jahrhundert zurück, als hier ein Frauenkloster gegründet wurde, welches jedoch in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts aufgegeben wurde. Da die Benediktinermönche des Klosters Megingaudshausen (das sich im heutigen Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim befand) zu dieser Zeit ebenfalls ihr Kloster aufgeben mussten, zogen die Mönche in das nun leerstehende, ehemalige Frauenkloster von Münsterschwarzach. Sowohl das Frauenkloster Münsterschwarzach, als auch das Kloster Megingaudshausen waren eng mit dem altfränkischen Adelsgeschlecht der Mattonen verbunden.
In der Folgezeit geriet das Kloster Münsterschwarzach in den Machtkampf zwischen dem Bistum Würzburg und und dem Adelsgeschlecht der Mattonen. Schließlich ließ sich um 993 Bischof Bernward von Würzburg die Herrschaft des Bistums Würzburg über das Kloster Münsterschwarzach ausdrücklich bestätigen.
Trotz diverser Konflikte blieb das Kloster Münsterschwarzach bis zu seiner Auflösung 1803 in der Säkularisation unter dem Herrschaftsbereich der Würzburger Bischöfe und Fürstbischöfe. Viele Gebäude der Abtei wurden nach 1803 verkauft, die Klosterkirche (Basilika), die zwischen 1727 und 1743 von Balthasar Neumann erbaut wurde, wurde 1843 abgerissen und das Gelände des Klosters wurde als Hofgut betrieben.
Erst 1913 kamen wieder Mönche nach Münsterschwarzach. Bereits 1914 wurde es erneut zur Abtei Münsterschwarzach und im Herbst 1914 zogen wieder die ersten Mönche ein, die von der Benediktinerkongregation von St. Ottilien waren. Dabei handelt es sich um sogenannte „Missionsbenediktiner“, die weltweit missionarisch aktiv waren und es auch noch heute sind.
Das Kloster wurde in der Folgezeit wieder ausgebaut, die heutige Klosterkirche wurde zwischen 1935 und 1938 erbaut. Unter den NAZIs wurde das Kloster im Mai 1941 geschlossen, die Gebäude wurden überwiegend als großes Lazarett genutzt.
Am 10. April 1945 wurde Münsterschwarzach und das Kloster von den Amerikanischen Truppen besetzt und bereits wenige Tage später kam Abt Burkard Utz wieder zurück in die Abtei und auch die Mönche kamen bald wieder zurück.
Heute ist die Abtei Münsterschwarzach nicht nur ein Kloster, sondern auch ein wichtiges Wirtschaftsunternehmen, nicht für der Region. Die Abtei betreibt unterschiedliche Betriebe, teilweise auch mit Lehrlingsausbildung wie z.B. Landwirtschaftsbetrieb, Metzgerei, Bäckerei, Schnapsbrennerei, Druckerei, Buch- und Kunsthandlung, Buchverlag (Vier-Türme-Verlag), Goldschmiede, Elektrowerkstatt, Metallverarbeitung, Malerbetrieb, Schreinerei, eigener Feuerwehr, einem Verkauf von Fairhandel-Produkten aus aller Welt usw.
Zudem betreibt das Kloster ein klostereigenes Gästehaus.
Und nicht zu vergessen: das Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach, welches einen großen und wichtigen Beitrag für die schulische Ausbildung für die Region (und darüber hinaus) leistet.
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