

Reisetippbewertung Georgische Heerstraße Stepanzminda
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Alter: >70
Reisezeit: im Mai 19
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Die höchste Punkt der Georgischen Heerstraße
Die Georgische Heerstraße ist die bekannteste und wichtigste Fernstraße im Großen Kaukasus. Die Straße führt von Tiflis in Georgien nach Wladikawkas in Südrussland und ist 213 Kilometer lang .Auch wir sind mit dem Bus viele Kilometer auf dieser Fernstraße gefahren.
Die russische Armee baute die Strecke während des 5. Russischen Türkenkrieges (1768 bis 1774) für den Transport ihrer Truppen zu einer Straße aus. 1799 wurde die ausgebaute Georgische Heerstraße eine öffentlich benutzbare Straße.
Eine Postkutschlinie befuhr laut Reiseführer die Heerstraße täglich in beiden Richtungen. Die Wagen wurden von sechs bis acht Pferden gezogen, die Tiere wurden an verschiedenen Stationen ausgewechselt. Ab 1900 wurden die Kutschen durch Autos ersetzt.
Im Zweiten Weltkrieg spielte die Georgische Heerstraße noch eine große Rolle. Die Rote Armee transportierte hier ihren Nachschub für die Truppen. Die Wehrmacht wollte die Georgische Heerstraße deshalb sperren, scheiterte jedoch im Dezember 1942.
Die Straße hat eine enorme strategische Bedeutung für den Kaukasus. Noch heute bildet die Straße eine wichtige Transitstrecke für den Handel zwischen dem Iran, Armenien, Georgien und Russland.
Man traf unterwegs auf der Heerstraße aber auch auf große Schafherden, die von ihren Hirten zu Fuß und per Pferd über die Weiden getrieben wurden.
Besonders gut gefallen hat mir die Teilstrecke der Georgischen Heerstraße von Gudauri nach Stepansminda. Am Kreuzpass in 2.379 Meter Höhe (die Höhenangaben schwanken in der Literatur) erreicht die Georgische Heerstraße ihren höchsten Punkt. Wir legten am berühmten Kreuzpass eine Kurzpause ein. Ein unscheinbares Steinkreuz markiert den höchsten Teil des Passes. Ab hier fließt das Wasser nach Russland ab. Auf dem Pass gibt es auch eine Wetterstation.
In der Zeit des II. Weltkriegs gerieten Hunderttausende Soldaten der deutschen Wehrmacht in russische Kriegsgefangenschaft. Viele von ihnen wurden nach Sibirien deportiert, andere mussten in Moskau arbeiten. Einige deutsche Kriegsgefangene wurden auch nach Georgien gebracht, um dort zu arbeiten. Die harten Arbeitsbedingungen forderten ihren Tribut. Viele der Kriegsgefangenen starben durch Hunger und Entkräftung.
Ein deutscher Soldatenfriedhof mit Gedenkstein weißt am Kreuzpass auf das Schicksal der verstorbenen Kriegsgefangenen hin. Leider sind auf den Grabdenkmälern keine Namen angegeben.
Das Panorama mit den Gipfeln des Kaukasus ist hier unbeschreiblich.
Über die Schönheit der Natur haben zahlreiche Dichter, wie Puschkin und Lermontow, in ihren Gedichten sowie der Französische Schriftsteller Alexander Dumas in seinem bekannten Roman „Reise durch den Wilden Kaukasus“ berichtet.
Die Georgische Heerstraße ist immer noch eine der spektakulärsten Straßen der Welt.
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