Reisetipp Miniatur Wunderland Hamburg

Eins vorab: ich bin weder Eisenbahn-Fan (egal ob groß oder klein) noch ein Freund von Modellbau. Eigentlich bin ich nur aus Höflichkeit und einer gewissen Neugier mitgegangen.

Doch dann...bereits auf dem ersten Meter (wir haben in Amerika angefangen) war ich total geflasht. Diese unglaubliche Realitätsnähe, diese Details, überall diese kleinen verrückten Szenen. Da werden Kinder von einem Dinosaurier gehütet, mitten im Wald findet sich eine Star-Wars-Szene auf Endor mitsamt Chewbacca und den Ewoks, ET fliegt auf dem Fahrrad vorbei, Mafiosi vergraben eine Leiche hinter einer Brücke, in einem Garten wird ein Porno gedreht, notgeile Mönche starren einer freizügigen Blondine auf den Po, Trump wird regelmäßig mit dem Space-Shuttle ins All entsorgt, auf dem Flughafen fliegt der Millenium Falcon ein, Aliens vertreiben sich die Zeit beim Basketball, die Ghost Busters sind im Vatikan unterwegs, Shaun das Schaf ist da, ebenso Käptn Blaubär und Asterix & Obelix, Pippi Langstrumpf stemmt den kleinen Onkel, Pinguine gehen auf Urlaubsreise, Zebra und Eisbär starten beim Skirennen gegeneinander, DJ Bobo, Helene Fischer und Otto Waalkes samt seinen Ottifanten treten exklusiv auf usw. usw. usw.

Man steht stundenlang mit offenem Mund um die Anlage herum und weiß gar nicht, wo man überall hinschauen soll (und egal wie sehr man sich bemüht, man sieht doch immer nur einen Bruchteil). Alle 15 Minuten wird es Nacht, überall geht die Beleuchtung an, der Vulkan bricht aus, Häuser brennen und die Feuerwehr braust heran...Ich weiß gar nicht, wie oft wir den Tag/Nachtwechsel gesehen haben. Unzählige Male. Was für eine grandiose Idee!

Sehr zu empfehlen ist die Führung hinter der Anlage. Selbst dort ist alles bis ins winzigste Detail ausgearbeitet, obwohl der Besucher es von vorne gar nicht sehen kann. Und die meiner Meinung nach schönsten Szenen finden sich auch dort.

Das Restaurant ist ok, man kriegt gutes Essen für moderate Preise. Man merkt deutlich, daß alles auf Familien und auch Kinder ausgerichtet ist, alles ist bezahlbar, alle sind nett und zuvorkommend, und selbst die Kleinsten haben von der ganzen Anlage viel. Es gibt auch auf Kniehöhe ganz viel zu entdecken, wo man sich als Erwachsener tief bücken muss oder was man einfach übersieht. Überall sind auch Trittstufen angebracht, so daß Kinder besser sehen können.

Wir waren über acht Stunden drin und haben lange nicht alles gesehen. Nach so einem Tag sollte man sich abends nichts mehr vornehmen. Man hat den totalen Information Overload, und die stundenlange Konzentration auf die winzigen und kleinteiligen Szenen ist auch anstrengend. Wir kommen auf jeden Fall wieder!!