Gran Sabana

Sonstiges Venezuela/Venezuela
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Infos Gran Sabana

Die Gran Sabana ist ein Hochplateau, eine Graslandschaft, die sich 1.440 m über den Meeresspiegel auf Millionen von Hektar erstreckt. Sie teilt sich in den westlichen Teil, dem Nationalpark Canaima und dem östlichen Teil, der Gran Sabana. Touren starten von Ciudad Bolívar oder Puerto Ordaz. Je nach Verkehrslage sollte man mit gut 12 Stunden Fahrt rechnen, ehe man das Plateau mit der angegebenen Höhe erreicht. Ab Ciudad Guayana fährt man über Upata nach El Callao, einer der diversen Goldgräbersiedlungen. Dort gibt es entsprechende Goldminen und Goldverarbeitungswerke zu besichtigen. Nach El Dorado geht es ab km 88 die so genannte Escalera hinauf in die Savanne. Spätestens seit 1991 ist die Hauptstraße bis über die brasilianische Grenze hinaus gut asphaltiert. Die Gran Sabana zeichnet sich durch weitläufige Graslandschaften, geheimnisvolle Tafelberge, imposante Wasserfälle und einem atemberaubenden Panorama aus. Es ist möglich, abseits der Hauptstraße Wasserfälle und Indianersiedlungen z.B. Iworiwo zu besichtigen, wie z.B. den Salto Aponwao bzw. Aponguao. Dazu benötigt man jedoch einen Geländewagen, zumindest ein robustes Auto mit Allradantrieb. In abgelegene Gebiete darf man sich nur in Begleitung eines Permónindianers bewegen, das schreibt das Gesetz vor. Des Weiteren muss man gut zu Fuß sein, denn die eine oder andere Kletterpartie zu versteckten Naturschwimmbecken oder Schluchten ist zu bewältigen. Dafür wird man mit einmaligen Naturerlebnissen belohnt, dieses vor allem außerhalb jeder Pauschaltour. Entlang der Hauptstrasse tauchen am Horizont immer wieder die einmaligen und sagenumwobenen Tafelberge auf. Einige von ihnen kann man auch besteigen, unter anderem den Roraima-tepui der mit über 2.900 Metern eine stattliche Höhe aufweist. Hier muss man über eine überdurchschnittlich gute Kondition verfügen. Wunderschöne Wasserfälle wie z.B. Salto Kawi, Salto Kama und Schluchten wie z.B. die Quebrada de Jaspe sind auf dem Weg nach Santa Elena zu besichtigen. Ab Santa Elena nimmt die Bevölkerung wieder zu. Von hier lohnt sich ein Tagesausflug nach Brasilien (gelben Impfausweis mit Nachweise zur Gelbfiberimpfung unbedingt mitnehmen!). Diverse Touren – auch deutschsprachige – werden von ortskundigen Reiseführern durchgeführt, die je nach Bedarf auch mit den Permónindianern optimal zusammenarbeiten. Eine 3-Tages-Tour lohnt sich auf alle Fälle!!

Neueste Bewertungen (1 Bewertungen)

Andrea und Hubert36-40
November 2006

Unendliche Weite soweit das Auge reicht

6,0 / 6

Eine Tour in die Gran Sabana ist ihr Geld wert!! Dieses vor allem, wenn man einen verlässlichen Reiseleiter hat, der sich in der Gegend auskennt, seine Kenntnisse mitteilt, sich auf die individuellen Bedürfnisse der Gäste einstellt und für einen reibungslosen Ablauf sorgt. Diese Vorraussetzungen erfüllte unser Reiseleiter zu 100%. Ingo Moosmüller, zwar in Venezuela geboren, aber mit deutschen Vorfahren und selber ebenfalls deutschsprachig, kennt die Bedürfnisse der europäischen Touristen: Sicherheit (auch in Bezug auf das Fahrzeug und den Fahrstil!!), Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, saubere Unterkünfte und Hinweise auf anstrengende Marschstrecken. So gesehen ist man bei ihm in guten Händen. Die Tour wird in Kleingruppen (etwa 4 Personen) durchgeführt. Diese können von Ciudad Bolívar (entweder von der Posada Los Mangos oder vom Flughafen) oder von Puerto Ordaz gestartet werden. Nach ein paar Stunden Fahrt und einem schmackhaften nationalem Mittagessen kommt man in El Callao, einer Goldgräbersiedlung an, wo man eine Goldmine (richtig abenteuerlich mit Schutzhelm) und einen Goldverarbeitungsbetrieb besichtigt. Dabei bekommt man von Ingo auf plastische Weise erklärt, unter welchen erbärmlichen und zum Teil lebensgefährlichen Bedingungen die Goldgräber nach ein paar Gramm Gold schürfen. Der Blick in die Anlagen, in der das Gold gewaschen und gefiltert wird, ist ein weiteres anschauliches Beispiel. Weiter geht es über El Dorado zum „km 88“ der letzten Station vor der Steigung zum Hochplateau, der so genannten „Escalera“. Im ersten Abschnitt der Steigung wird zwecks Besichtigung der „Piedra de la Virgen“, einem haushohen schwarzen Felsen, der die Gestalt der Jungfrau Maria annimmt, angehalten. Dabei lauscht man dem glockenklaren Gesang der Tukane. Weiter geht es durch den tropischen Regenwald, der ab einer Höhe von 1. 440 Metern Höhe abrupt endet und ein Wahnsinnspanoramablick erstreckt sich über hunderte von Kilometern: Sanfte Hügel und eine Graslandschaft so weit das Auge reicht. Hier braucht man im Gegensatz zur Gegend zwischen Ciudad Bolívar und km 88 abends eine leichte Jacke, denn es kann auch sehr frisch werden, für Deutsche eher angenehm. Die Unterkunft – in unserem Fall die Posada Kamoirán – ist eine einfache aber saubere Unterkunft mit einem netten Restaurant und einer Tankstelle. Eine wunderbare Tagestour hatten wir zum Aponwao-Fluss inkl. Salto Chinak-merú durchgeführt. Zunächst fuhren wir zur Indianersiedlung Iworiwo – einer Gemeinschft, in der Permónindianer in Rundhütten leben – wo uns eine Permónfrau zum Río Aponwao-Fluss begleitete, von wo wir ein Stück mit dem Einbaum weiterfuhren bis wir zu Fuß die Schlucht zum Wasserfall Chinak-merú abstiegen und nunmehr vor dem 106 Meter hohen tosenden Wasserfall standen. Selbst auf einer Entfernung von 300 Metern vom Wasserfall entfernt konnte man sein eigenes Wort nicht verstehen und die Gischt flog nur so ins Gesicht. Auf diese Weise bekommt man Respekt vor der enormen Wasserkraft. Mit beiden Reiseleitern geht es über eine Klettertour zum „Pozo escondido“ („Versteckter Brunnen“), einem verwunschenen und romantischen Naturschwimmbecken inkl. Wasserfällchen. Dort hat man Gelegenheit zum Baden und Ausspannen, da ansonsten kein Mensch sich in der Nähe befindet. Kurz vor dem Mittagessen geht es über Stock und Stein zurück. Das Mittagessen entpuppt sich als optimales Barbecue in einer Siedlung direkt am Aponwao-Fluss. Beeindruckende Waserfälle sind der Salto Kawi und der Salto Kama, wobei der Salto Kawi auch nur nach einer Kletterpartie zu erreichen ist. Der Salto Kama ist am späten Vormittag am schönsten, da dann das Sonnenlicht so fällt, dass sich im Gischtnebel ein schöner Regenbogen bildet. In der Quebrada Soroape befindet sich eine weitere Bademöglichkeit und einer Einrichtung, in der man grillen kann (saftiges Fleisch inkl. knuspriger und scharfer Termitensoße). In den frühen Nachmittagsstunden ging es zum „Mirador del Oso“ einem Aussichtspunkt, von dem man aus einen herrlichen Blick auf die imposanten Tafelberge hat (sofern diese sich nicht in eine Wolkendecke verhüllen). Ein weiterer Höhepunkt ist die Besichtigung der Quebrada de Jaspe, der Jaspisschlucht, einer Schlucht, dessen Grund aus dunkelrotem Jaspis besteht. Am Ende der Schlucht befindet sich ein kleiner Wasserfall, den man bequem erreichen kann, weil das Wasser in der Schlucht maximal knietief. Umwerfend ist der Blick vom Wasserfall aus entlang der roten Schlucht, die wie gemalt aussieht und dennoch natürlich ist. Einmalig diese Farbe!! Wer Zeit und Lust hat, kann ab Santa Elena, der letzten Stadt vor der brasilianischen Grenze, für ein paar Stunden nach Brasilien zu fahren, um im Ort „La Linea“ einkaufen zu gehen oder sich eine Caipirinha zu gönnen. In Santa Elena endet die Gran Sabana Tour. Von dort aus geht es entweder denselben Weg zurück nach Puerto Ordaz / Ciudad Bolívar oder man kann mit dem Kleinflugzeug nach Canaima / Ciudad Bolívar fliegen. Der Flug entlang der Tafelberge mit Zwischenlandung in der Wildnis – einer Siedlung namens Wonkén – ist sehr abenteuerlich, atemberaubend und wunderschön. Insgesamt erlebt man Natur pur und ist zum großen Teil abseits jeglicher Zivilisation. Zwar fährt ein Linienbus zügig von Ciudad Bolívar nach Santa Elena / Boa Vista durch, dieser hält jedoch nicht an den wunderschönen Naturdenkmälern. Daher ist die Buchung einer Tour und das auch außerhalb der Hauptsaison (letztere läuft von Dezember bis Ostern und Juli / August) sehr empfehlenswert. Wie gesagt es gibt mehrsprachige Touren und unser Reiseleiter Ingo Moosmüller hat uns die Gran Sabana dank seiner langjährigen Erfahrung nahe gebracht. Diese Tour selber wird nicht von großen deutschen Reiseveranstaltern angeboten, da sie für den Durchschnittsdeutschen mit zu vielen Strapazen verbunden ist. Man muss über reine durchschnittliche Kondition, gutes Schuhwerk und einen robusten Körperbau verfügen, gerade wenn man selber in den Schluchten herumklettert oder der Jeep über unzählige Löcher schaukelt. Fazit: Jeder Dollar, der für die Tour investiert wird, lohnt sich!!

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