Bundeskunsthalle
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Nasca in Bonn in der Bundeskunsthalle
Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland - Bundeskunsthalle in Bonn - Friedrich-Ebert-Allee 4 - mit grosser NASCA Ausstellung und Abramovic Schau. Nasca ist eine Region und ein kleines Städtchen im Süden von Peru. Abgesehen von fruchtbaren Tälern, breitet sich hier auf Ebenen, Hügeln und Bergen eine trockene Steinwüste aus - die Wüste Perus. Dort befinden sich auf einem großen Areal, das sich über viele Quadratkilometer erstreckt sogenannte Geoglyphen - d.h. Zeichnungen von Tieren, geometrischen Formen und langen Trapezen oder endlos langen, geraden Linien, die über Hügel hinweg bis in die Bergregion führen. Es sind Scharrbilder, die dadurch entstanden sind, dass die Bewohner der Region die obere Steinschicht beiseite räumte und der darunter helle Steinboden sichtbar wird. So entstanden die Linien, die man überwiegend aus erhöhter Position, besser aus dem Flugzeug sehen kann. Erich von Däniken hat seine Theorie dazu entwickelt und bezeichnete die Linien als "Landebahn für Besucher aus dem All." Zu dieser Nasca Kultur läuft nun in der Bonner Bundeskunsthalle eine sehr sehenswerte archäologische Ausstellung. Die Bodenzeichnungen nehmen dabei eine große Rolle ein. In Filmen und Landschaftsmodellen werden die verschiedenen, besonders interessanten Zeichnungen gezeigt: So sieht man einen Kolibri, Affen, eine Eidechse, einen Wal, Spiralen und geometrische Figuren und viele schnurgerade Linien. Neueste Forschungsergebnisse werden in einem Film von ARTE präsentiert. Als ich Anfang der 1990iger Jahre in Nasca war, hatte ich das große Glück Maria Reiche und ihre Schwester dort zu treffen. Dieser Ausflug von Lima nach Nasca war eine kleine Flugreise mit Air Nasca, der vor Ort die Besichtigungen der Scharrbilder aus der Luft mit einer einmotorigen Maschine und einen Besuch bei Maria Reiche beinhaltete. Frau Reiche lebte seit den 1940iger Jahren in Nasca und kümmerte sich um die Dokumentation und Pflege dieser Bodenzeichnungen. Sie fuhr mit ihrem Motorrad und einem "einem Besen" in die Wüste und sorgte dafür, dass die Linien frei blieben von Steinen, die vor allem von wild, querfeldein fahrenden Motorrädern oder Autos zu verschwinden drohten. Leider fand ich in der aktuellen Bonner Ausstellung keinen Hinweis auf diese frühen Bemühungen der in Dresden geborenen Deutschen Maria Reiche, diese Bilder zu erhalten. In der Ausstellung, die auf Grund großzügiger Hilfe des Peruanischen Anthropologischen Museums zustande kam, denn nahezu alle Ausstellungsstücke kommen aus Lima, wird die Nasca-Kultur mit vielen Stücken - Keramiken und Textilien dargestellt. Es ist kaum vorstellbar, dass wunderschöne Tücher, die um die Zeit kurz v.Chr. bis kurz danach sich so erhalten haben. Diese Tücher waren die "äußere Schale" in die Tote in hockender Form gewickelt und bestattet waren. Wunderschöne Farben und Formen auf diesen Wickeltüchern! Uns hatte es gleich rechts in der Ausstellung ein buntes Textilband in Form von Kolibris, einer neben dem anderen, angetan – und dieses Stück hat rund 2000 Jahre überdauert. Unser Tipp: Verpassen Sie diese sehr interessante Ausstellung "Nasca im Zeichen der Götter" in der Bundeskunsthalle in Bonn bis zum 16. September 2018 nicht. Und dazu auch die grosse Marina Abramowic Ausstellung – unglaublich viel hintergründige Kunst. Viel zum Nachdenken. Und noch dazu auf dem Dach der „grosse Spielplatz“ für kleine und grosse Kinder – mit einer riesigen Rutsche nach unten. Seit einiger Zeit kann man auch mit dem RegionalExpress RE 5, RB 26 und RB 30 bis Haltepunkt Bonn/UN Campus anreisen.