Will ich hier wieder einmal essen?

Mein Mangel an Verständnis fürs Erlebte erschwert ein Wiederkommen Das ist passiert, in dieser Abfolge. Beizeiten erfolgte die telefonische Reservierung eines schönen Vier-Tisches in der Gaststube. Verfrüht stellten wir das Auto auf einen der zahlreichen Plätze. Pünktlich erschienen wir im Lokal. Und hurtig wollten wir uns setzen. Allein das Unvergnügen nahm seinen Lauf. Mit unserem Kommen wurde nicht gerechnet, nach längerer Diskussion mit Frau Brunner boten sich uns im sehr gut gefüllten Lokal ein Platz am Buffet oder in einem kleinen Behelfsraum mit, wie ich fand, bescheidener Ausstrahlung (drei kleine Tische, ein drapierter Vorhang, eine Bodenstatue und ein Bild). Irgendwie hat uns die junge Servicekraft dort ab und an vergessen, namentlich meine Lust nach italienischer Sauce: Für den gemischten Salat für 10.50 Franken hätte ich mehr und mehr Flüssiges gewünscht. Wie, wenn Herr S. K. sich eine sehr lange Vorspeisezeit nicht blicken lässt? Blicken lassen konnten sich allerdings seine Weinkenntnisse. Trotzdem wollte ich ein Auge in die Weinkarte werfen. Ein nicht coronakompatibles, abgegriffenes Büchlein mit vielen durchgestrichenen Weinen und von Hand korrigierten Preisen. Meine Entenbrust (34 Franken) war schmackhaft und gut gekocht, ich würde sie trotzdem nicht mehr bestellen, eher das Schweins-Cordon bleu (27 Franken) oder den Fitnessteller (36 Franken). Und viel eher würde ich per sofort um etwas mehr Brot bitten. Denn unsere Bitte um Nachschub wurde wohl erhört, aber vergessen. Und kaltes Hahnenwasser bestellen. Es war wohl löblicherweise gratis, aber handwarm – vielleicht ein Standard auf vielseitigen Kundenwunsch basierend. Vor Verlassen des Hauses suchte ich (!) das Gespräch mit der Chefin, gemäss Webseite weit herumgekommen, erfahren im Top-Segment und die geborene Gastgeberin im wahrsten Wortsinn: Sie wuchs im Gasthof ihrer Eltern im Schwarzwald auf. Sie beschied mir, wir hätten, so die zwischenzeitlichen Abklärungen, in der Tat für eine Tischreservation angerufen …! Ich habe nicht gefragt, weshalb uns dies nicht vorher entschuldigend mitgeteilt worden ist, vielleicht zusammen mit einem offerierten Kaffee.