Sicherheit im Flugzeug
Turbulenzen-Zunahme beim Fliegen: So reagierst Du richtig
Wer schon einmal geflogen ist, hat es möglicherweise bereits erlebt: Wie aus dem Nichts beginnt das Flugzeug zu rumpeln und rütteln oder sackt scheinbar dutzende Meter weit ab, als wäre es in ein luftleeres Loch gefallen. Solche Unannehmlichkeiten in der Luft werden als Turbulenzen bezeichnet und können verschiedene Ursachen haben. ExpertInnen gehen davon aus, dass die Häufigkeit von Turbulenzen noch weiter zunehmen wird. Allerhöchste Zeit also für ein paar Hintergrundinfos und Tipps zum Verhalten an Bord.
Turbulenzen sind kaum vermeidbar …
Die gute – und wichtigste – Nachricht für Dich lautet: In aller Regel sind Turbulenzen völlig ungefährlich. Flugzeuge sind für solche Belastungen ausgelegt, sie fliegen unbeschadet durch sie hindurch. Die weniger gute Nachricht: Die unliebsamen Störungen sind kaum vorhersehbar, weshalb sie sich so gut wie nicht vermeiden lassen. Und von der vorgegebenen Flugroute können die PilotInnen nur bedingt abweichen. Oft müssen Crew und PassagierInnen schlichtweg durchhalten – meist dauert das unangenehme Rütteln zum Glück nur einige Sekunden oder Minuten an.
… und werden häufiger
Allerdings hat der Klimawandel schon jetzt dazu geführt, dass Turbulenzen zugenommen haben und weiter zunehmen werden – insbesondere in den Jetstreams, also zum Beispiel auf Verbindungen zwischen Nordamerika und Europa. Die Winde werden künftig wohl immer instabiler und unruhiger. Forschende der englischen Universität Reading haben herausgefunden, dass Flugreisende über dem Nordatlantik bis 2050 mit doppelt so vielen Turbulenzen rechnen müssen wie heute.
Die Airlines bereiten sich darauf bereits vor – etwa, indem sie Datenbanken und Vorhersagesysteme entwickeln, die Informationen aus Satelliten, Wetterradars und speziellen Sensoren in Flugzeugen zusammenführen. So sollen Turbulenzen weniger unberechenbar werden. Auch die Crews werden speziell geschult. Solche Trainings umfassen Simulatoren, die realistische Turbulenzsituationen nachstellen, und Schulungen, um die Kommunikation mit den Fluggästen zu verbessern und deren Angst zu verringern.
Aber auch als PassagierIn an Bord eines Flugzeugs kannst Du etwas tun, um das Ruckeln und Rumpeln zumindest etwas erträglicher für Dich zu machen. Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt, die Dir helfen, besser mit Turbulenzen klarzukommen.
Tipp 1: Die Wahl des Sitzplatzes
Nimm Platz, aber richtig
Schon vor dem Start kannst du die unangenehmen Auswirkungen von Turbulenzen, die später während des Fluges auftreten können, so gering wie möglich halten: Versuche, einen Sitzplatz in der Nähe der Tragflächen zu ergattern. Sie sind sozusagen die Achse, um die herum das Flugzeug geschüttelt wird - wie bei einer Wippe schwingt es direkt an dieser Achse weniger als an den Enden (vorne und hinten im Flugzeug).
Tipp 2: Anschnallen, bitte!
Safety first
Der wichtigste Tipp ist, möglichst den ganzen Flug über angeschnallt zu bleiben. Denn wenn sich in der Vergangenheit Fluggäste wegen Turbulenzen verletzt haben, hatten sie meist den Gurt nicht angelegt. Schnalle ihn locker, dann spürst Du ihn kaum. Sollte eine unerwartete Turbulenz das Flugzeug durchrütteln, bist Du auf der sicheren Seite. Spätestens wenn das Anschnallzeichen über Dir aufleuchtet, solltest Du Dich auf jeden Fall anschnallen – auch wenn alles ruhig ist, beziehungsweise scheint. Denn die PilotInnen schalten das Zeichen möglichst ein, bevor eine Turbulenz beginnt. Viele Störungen lassen sich zwar nicht vorhersagen. Aber PilotInnen, auf deren Route Turbulenzen aufgetreten sind, warnen die Crews nachfolgender Flüge. Diese können dann die Warnlichter rechtzeitig einschalten.
Tipp 3: Mach es Dir bequem
So reist du richtig
Aber auch wenn Du angeschnallt auf Deinem Platz sitzt, bleiben Turbulenzen unangenehm. Ähnlich wie starker Seegang auf einem Schiff können sie Übelkeit auslösen. Wenn Du befürchtest, dass Dir das passieren könnte, solltest Du Dir zunächst die Umgebung so angenehm wie möglich machen. Trage bequeme, lockere Kleidung, in der Du weder schwitzt noch frierst. Gerade zu enge Kleidung kann die Beklommenheit verstärken, die Turbulenzen bei manchen Reisenden auslösen.
Tipp 4: Stay hydrated!
Trinke ausreichend Flüssigkeit
Achte außerdem besonders darauf, genug Wasser oder andere Flüssigkeiten zu Dir zu nehmen – Dehydrierung löst manchmal Schwindel oder Unwohlsein aus, die wiederum durch Turbulenzen zunehmen. Vermeide dabei koffeinhaltige Getränke, da sie Angstzustände verstärken können. Kaue Kaugummi oder lutsche Ingwerbonbons – notfalls helfen Reisetabletten.
Tipp 5: Lenke Dich mit Entertainment ab
Ablenkung hilft bei unangenehmen Gefühlen
Dir bereiten Turbulenzen Sorgen wegen der Sicherheit auf dem Flug oder Du neigst allgemein zu Flugangst? Entspannungsübungen, etwa bestimmte Atemtechniken oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen: Konzentriere Dich auf eine ruhige Atmung und versuche, die Muskulatur von Kopf bis Fuß bewusst locker zu lassen. Und auch Unterhaltung kann Wunder wirken: Höre Musik, schaue einen Film oder lese ein Buch, um Deine Gedanken abzulenken.
Falls diese psychologischen Tricks nicht ausreichen, um Dich zu beruhigen, können dieselben Mittel helfen, die auch gegen allgemeine Flugangst eingesetzt werden – zum Beispiel rezeptfreie Beruhigungsmittel wie Baldrian. Sollte das alles nicht helfen, kannst Du mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin über stärkere Medikamente sprechen. Diese solltest Du aber nur in absoluten Ausnahmefällen einsetzen, denn sie können zu Abhängigkeit führen.
Und versuche, Dich auch im Flieger daran zu erinnern, dass Turbulenzen zwar lästig und unangenehm sind. Aber solange Du angeschnallt auf Deinem Platz sitzt, hast Du nichts zu befürchten.
Mietwagen für Deinen Urlaub buchen

